Die Verbindung zwischen der Sozialdemokratie und der Armee mag auf den ersten Blick für viele Bürger*innen widersprüchlich erscheinen, doch die Geschichte zeigt, dass die SPD traditionell eine Partei war, in der sich Soldat*innen und Angehörige der Streitkräfte zuhause fühlen konnten und können. Trotz ihrer linken Ausrichtung und ihrer historischen Distanz zum Militarismus hat die SPD eine lange Tradition in der sicherheitspolitischen Gestaltung Deutschlands – eine Tradition, die sich durch einen pragmatischen, demokratischen und wertebasierten Ansatz auszeichnet.
Die SPD hat eine **lange Geschichte als Partei der Soldaten und Wehrpflichtigen**, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Bereits in der Kaiserzeit setzte sich die Sozialdemokratie für eine Demokratisierung des Militärs und bessere soziale Bedingungen für Soldaten ein.
Erster Weltkrieg: Obwohl die Partei ursprünglich gegen den Krieg war, stellten Sozialdemokrat*innen in der Reichstagsfraktion im August 1914 die „Burgfriedenspolitik“ mit der Regierung her. Gleichzeitig war die SPD die Heimat vieler Wehrpflichtiger, die in den Schützengräben kämpften.
Novemberrevolution 1918: Nach dem Ersten Weltkrieg war es die SPD, die gemeinsam mit Soldatenräten den **Übergang von der Monarchie zur Republik** sicherte. Sozialdemokratische Politiker wie Gustav Noske spielten eine Schlüsselrolle bei der Neuordnung der Streitkräfte, auch wenn sein hartes Vorgehen gegen linksradikale Aufstände umstritten war.
Weimarer Republik: Die SPD blieb die Partei vieler Angehöriger der Reichswehr, setzte sich für eine Demokratisierung der Armee ein und verteidigte die Republik gegen rechtsradikale Putschversuche.
Die Sozialdemokratie hat also schon früh die Verbindung zwischen Armee, Demokratie und Sozialstaat erkannt und geprägt.
Nach 1945 spielte die SPD eine zentrale Rolle in der sicherheitspolitischen Debatte der Bundesrepublik. Trotz ursprünglicher Skepsis gegenüber der Wiederbewaffnung und der NATO-Integration trug sie in der Regierung Brandt/Scheel (1969–1974) und der Regierung Schmidt/Genscher (1974–1982) maßgeblich zur Weiterentwicklung der Bundeswehr bei.
Innere Führung und „Bürger in Uniform“: Die SPD war eine treibende Kraft hinter dem Konzept der „Inneren Führung“, das sicherstellt, dass Soldat*innen nicht blind Befehlen folgen, sondern als demokratische Bürger*innen mit Grundrechten agieren.
Soziale Absicherung für Soldat*innen: Unter sozialdemokratischen Regierungen wurden Sozial- und Rentenleistungen für Soldat*innen sowie bessere Arbeitsbedingungen für zivile Beschäftigte in der Bundeswehr durchgesetzt.
Friedens- und Verteidigungspolitik: Die SPD hat stets eine Balance zwischen Verteidigungsfähigkeit und Diplomatie gesucht, etwa mit der Entspannungspolitik unter Willy Brandt oder dem NATO-Doppelbeschluss unter Helmut Schmidt.
Heute ist die SPD nicht nur eine Partei, die Sicherheitspolitik mitgestaltet, sondern auch eine, die sich für die **soziale Absicherung, politische Bildung und Rechte der Soldat*innen und Zivilangestellten in der Bundeswehr** einsetzt.
Linke Parteien haben traditionell ein schwieriges Verhältnis zum Militär. In vielen linken Strömungen gibt es eine starke Skepsis gegenüber Militärinterventionen, Rüstungsausgaben und der Einbindung Deutschlands in militärische Bündnisse. Dennoch gibt es keinen Widerspruch zwischen sozialdemokratischer Politik und einer funktionierenden, demokratisch kontrollierten Armee.
Soziale Sicherheit als Grundlage für die Einsatzbereitschaft: Die SPD versteht, dass Soldat*innen nicht nur Waffen brauchen, sondern auch soziale Sicherheit, Respekt und eine gesicherte Zukunftsperspektive.
Demokratische Kontrolle der Streitkräfte: Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee. Die SPD setzt sich dafür ein, dass militärische Entscheidungen nicht von Einzelpersonen oder Lobbygruppen, sondern von demokratisch gewählten Vertreter*innen getroffen werden.
Kluge Sicherheitspolitik: Sozialdemokratische Verteidigungspolitik bedeutet nicht Pazifismus um jeden Preis, sondern eine realistische Einschätzung internationaler Herausforderungen – verbunden mit einer starken Diplomatie muss durch die Durchsetzung von Menschen- und internationalem Völkerrecht im Zweifel auch mit militärischer Gewalt Hand in Hand gehen.
Die SPD verbindet also linke Werte wie soziale Gerechtigkeit und Frieden mit einer verantwortungsvollen Verteidigungspolitik.
Die SPD ist eine Partei, die die Interessen von Soldat*innen, Beamt*innen und Zivilangestellten in der Bundeswehr aktiv vertritt:
✅ Sie setzt sich für bessere soziale Absicherung, faire Bezahlung und berufliche Perspektiven für Soldat*innen ein.
✅ Sie tritt für eine moderne und gut ausgestattete Bundeswehr ein – ohne Militarismus, aber mit realistischer Sicherheitspolitik.
✅ Sie steht für eine wertebasierte Außenpolitik, die Diplomatie und Abschreckung miteinander verbindet.
✅ Sie kämpft für eine demokratische und transparente Armee, die nie wieder ein Staat im Staat wird.